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Es gibt nicht viele Filme, die es schaffen mich wirklich ernsthaft zu berühren, einer der das gestern zum wiederholten Mal geschafft hat ist „Hotel Ruanda“. Im Bewusstsein der sog. Westlichen Welt ist bis heute völlig verdrängt, was sich binnen nur zwei Monaten im Sommer 1994 eben in Ruanda wirklich ereignet hat. Innerhalb weniger Wochen wurde eine Millionen Menschen auf bestialischste Weise, größtenteils mit Macheten, umgebracht. Heute spricht man vom schnellsten Völkermord in der Geschichte der Menschheit, damals war die UNO darauf bedacht den Begriff „Völkermord“ tunlichst zu vermeiden, wäre sie doch in diesem Fall zum Eingreifen gezwungen gewesen.

Der Film schafft es diesem Unfassbaren ein Gesicht zu geben und was ihm noch viel höher anzurechnen ist, dabei jegliche unangebrachte, plakative Sentimentalität zu vermeiden. Er erzählt die wahre Geschichte von Paul Rusesabagina, dem damaligen stellvertretenden Manager eines Luxushotels in Kigali, dem es unter dauernden Einsatzes des Lebens seiner Familie und seines eigenen, über 1200 Menschen, die Zuflucht in seinem Hotel suchten, vor dem sicheren Tod zu retten. Noch viel mehr zeigt der Film aber das totale Versagen der Weltgemeinschaft, die ein ganzes Volk aufgegeben hat und es seinen Mördern überließ.

Nick Nolte spielt in „Hotel Ruanda“ einen kanadischen UN-General, der mit seiner, nur wenige hundert Mann starken, Blauhelmtruppe in Ruanda ausharrt und ebenso alleine gelassen wird wie das ganze Land. Diese Figur ist offensichtlich angelehnt an Romeo Dallaire, der seine Erlebnisse in dem Buch „Handschlag mit dem Teufel“ veröffentlicht hat. Dallaire ist über die Ereignisse des Jahres 1994 nie hinweg gekommen, litt unter schweren Depressionen und hat zwei Mal versucht sich das Leben zu nehmen. Das Buch ist 2005 auch in Deutsch erschienen, allerdings nur in einer Auflage. Bis heute interessiert sich kaum jemand für einen der schwärzesten Momente der neueren Geschichte.

Der Film „Hotel Ruanda“ läuft am 02. April um 00:25Uhr im „Hessischen Fernsehen“, wird in letzter Zeit aber auch häufiger in diversen anderen Dritten Programmen gezeigt.

A Scanner Darkly

Wie kann es sein, dass dieser Film bisher völlig an mir vorbei gegangen ist?

17.04.2007: Projekt Kinobesuch

Ich bin immer noch ganz überwältigt von 300! Solche beeindruckenden Bilder habe ich lange nicht mehr im Kino gesehen. Das heißt, bei genauerem Nachdenken muß ich sagen, dass ich solche Bilder noch nie gesehen habe. Die Story bleibt dahinter wie erwartet zurück, aber was macht das schon wenn man gerade Zeuge eines Films mit einer völlig neuartigen Ästhetik geworden ist. Selbst die nicht zu leugnenden Anleihen bei Leni Riefenstahl können mich nicht schrecken, denn grandios fotografierte Bilder bleiben nun mal einfach grandios. Dieser Film ist wirklich ein Erlebnis und den Erscheinungstag der DVD werde ich mit Sicherheit nicht versäumen. Das Projekt Kinobesuch kann also als 100%ig geglückt bezeichnet werden! Einen Trailer gibt’s übrigens auf der Seite „Ich gucke…Filme“!